Colama

 

 

ColamaColama ist ein kleines Dorf, rund 30 Kilometer östlich und etwa zwei Busstunden von Tipitapa entfernt. Dreimal die Woche fährt ein Bus von Tipitapa nach Colama, außer wenn in der Regenzeit der Fluss die Zufahrtsstraße überflutet und oft tagelang keine Überquerung möglich ist.  In Colama leben etwa 400 Menschen. Mittlerweile gibt es fließenden Strom in dem Dorf, jedoch immer noch keine Anschlüsse für fließendes Wasser. Es werden täglich Eimer und Behälter voller Wasser von der Wasserstelle des Dorfes in die Häuser getragen.


Im Sommer 2010 hat in diesem Dörfchen, das im Grünen auf einer Anhöhe liegt, Maler José Aragón gemeinsam mit einer Gruppe spanischer Jugendlicher aus Barcelona eine kleine Bibliothek eingerichtet. Jetzt wird sie von Ronaldo, einem Nicaraguaner aus Colama, verwaltet. Da er Unterstützung gebrauchen kann, arbeiten manchmal auch Freiwillige der „Casita del Árbol” dort. Die Bibliothek soll den Bewohner*innen vor allem Abwechslung und neue Perspektiven bieten, da sie weitgehend isoliert leben und nur wenig Ausgleich zum Alltag oder Möglichkeiten der Freizeitgestaltung haben. Es gibt eine kleine Sammlung spanischsprachiger Kinderbücher, ein paar Brettspiele und Materialien zum Basteln und Malen.

 

Der Großteil der Bevölkerung Colamas lebt vom Verkauf von Brennholz und Subsistenzwirtschaft. Die meisten Familien haben eigene Kühe, Schweine und Pferde. Sie bauen Reis, Bohnen und Gemüse an.  In Colama gibt es insgesamt drei verschiedene Kirchen und eine kleine Grundschule, die bis zur 5. Klasse geht. Wie in vielen ländlichen Regionen stellt auch in Colama neben der Armut das Thema häusliche Gewalt ein großes Problem dar.