Nicaragua - das kleine Land im Zentrum Mittelamerikas zwischen Costa Rica und Honduras, Karibik und Pazifik - macht etwas mehr als die Hälfte der Fläche Deutschlands aus, beherbergt aber nur etwa 6,3 Millionen Einwohner. Einigen ist Nicaragua vielleicht aus den 70er und 80er Jahren bekannt, als Inbegriff freiheitskämpfender Revolutionäre. Nachdem die Sandinistas die langjährige Diktatur des Somoza-Clans gestürzt hatten, mussten sie gegen die invadierende USA in den sogenannten Contra-Kriegen für ihre Unabhängigkeit kämpfen. Große Unterstützung erfuhren die Sandinisten von linken Bewegungen des Westens; vor allem deutsche Studierendenbewegungen unterstützten die nicaraguanische Bevölkerung.
Seitdem hat sich im Land einiges verändert. Viele der revolutionären Ziele haben sich allerdings nicht verwirklicht. Nicaragua ist das zweitärmste Land Lateinamerikas, knapp hinter Haiti. Die Schere zwischen Arm und Reich geht sehr weit auseinander; viele Menschen leben von einem US-Dollar oder weniger pro Tag.
Auf den Straßen Nicaraguas geht es bunt und lebendig zu, denn ein Großteil des Lebens spielt sich hier ab: Lebensmittel und andere Waren werden lautstark preisgegeben, überall wird gelacht, geredet und oft getanzt.
Neben der offenen und gastfreundlichen Bevölkerung hat Nicaragua auch landschaftlich sehr viel zu bieten. Nicht umsonst wird es das Land der großen Seen und Vulkane genannt. Einer der eindrucksvollsten Orte ist die Vulkaninsel Ometepe inmitten des Nicaraguasees - einem der größten Süßwasserseen der Welt. Die Pazifikseite des Landes lockt mit lateinamerikanischer Kultur, während man auf der Atlantikseite, wo hauptsächlich Kreolisch und auch Englisch gesprochen wird, den karibischen Lebensstil kennenlernen kann. Ob man gerne an Stränden liegt, abenteuerliche Vulkantouren unternimmt oder dem Affengebrüll im Regenwald lauschen möchte - Nicaragua kann all dies bieten.
Viele Mitglieder unseres Vereins waren für längere Zeit in Nicaragua, haben die Kultur und Menschen kennen- und schätzen gelernt und langjährige Freundschaften geschlossen. Wir möchten durch unsere Projekte Zugang zu Kultur und Bildung im Land fördern und einen bilateralen Austausch auf Augenhöhe ermöglichen.